Der Zinsboden im Kloster Paulinzella
Ein romanisches Abtshaus wird zum Speichergebäude
Neben der Kirchenruine ist der Zinsboden das einzig erhaltene romanische Klostergebäude in Paulinzella. Das Gebäude steht frei nahe dem Rottenbach und besitzt eine Grundfläche von etwa 20 Meter Länge und neun Meter Breite. Zwei Geschosse sind massiv gemauert, wobei Werksteinquader aus Buntsandstein verwendet wurden. Darauf aufgesetzt wurden in jüngerer Zeit ein Fachwerk- sowie ein Dachgeschoss mit zwei ehemaligen Schüttbodenebenen.
Die Errichtung des Zinsbodens ist zeitgleich mit dem Bau der Klosterkirche zu sehen und datiert in das erste Viertel des 12. Jahrhunderts. Nach vorliegenden Befunden handelte es sich wahrscheinlich um das erste Abtshaus des Klosters. Wahrscheinlich wurde das Gebäude aber bereits zum Zeitpunkt der Auflösung des Klosters nicht mehr als Wohnbau genutzt.
Im 16. Jahrhundert erfolgte ein Umbau des Zinsbodens zu einem Speichergebäude. In dieser Zeit erfolgte der Aufbau des Fachwerkobergeschosses, wobei mittelalterliche Dachsparren wiederverwendet wurden. Das Gebäude bekam einen neuen Nutzen als Kornhaus mit vier Schüttebenen im ersten und zweiten Ober- sowie im Dachgeschoss und einem Malzgewölbe im Erdgeschoss.